Workshops

@Online-Konferenz: Brandenburg Remote 2022
15:30 – 16:30 Uhr

Zukunftswerkstatt

Du willst aufs Land ziehen? Du fragst dich, wie man eigentlich wirklich nachhaltig auf dem Land leben kann? Als Kommunalvertreter:in suchst du neue Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit? Als ländlicher Arbeitgeber:in oder als Arbeitnehmer:in bewegt dich, was die Skills der Zukunft sind und wo man sie erlernen kann? Du möchtest einen eigenen Impulsort auf dem Land aufbauen?

Im Rahmen unseres vielfältigen Workshopangebots erhältst du einen praxisnahen Einblick in diese spannenden Themen, kommst mit unseren Expert:innen direkt ins Gespräch, kannst mitdiskutieren und deine eigenen Ideen und Erfahrungen einbringen.

Es werden sechs Workshops angeboten, die parallel stattfinden.

WORKSHOP I

Diana Krebs, neuland21, im Gespräch mit Stefan Kraus, Start-up Bauhof der Stadt Herrenberg

Agil in die Zukunft: Die öffentliche Verwaltung als Gestalterin am Beispiel Start-UP Städtischer Bauhof Herrenberg

Kommunen müssen sich neu organisieren. Nicht nur steigen die Herausforderungen an die Daseinsvorsorge in Gemeinden und Städten. Auch die Mitarbeitenden in der Verwaltung wünschen sich neue Arbeits- und Entwicklungsperspektiven. Wie kann diesem Wandel möglichst innovativ und effizient begegnet werden? Der Stadtverwaltung Herrenberg ist hier ein kleines Wunder gelungen: Die Einführung von agilen Arbeitsmethoden führte den städtischen Bauhof Herrenberg zur hierachielosen und selbstorganisierten Verwaltungseinheit. Das hat nicht nur eine deutliche Zunahme von Initiativbewerbungen zur Folge, sondern auch eine höhere Arbeitsplatzattraktivität für das Bauhof-Team. Wie müssen sich also Organisationsstrukturen und Menschen gleichermaßen verändern, damit Innovation in der Verwaltung eine Chance hat? Darüber sprechen Diana Krebs (neuland21 e.V.) und Stefan Kraus, Amtsleiter für Technik, Umwelt, Grün der Stadt Herrenberg. 

Stefan Kraus ist seit 2012 Leiter der Technischen Dienste der Stadt Herrenberg. Unter seiner Federführung und Mitwirkung werden viele Digitalisierungsprozesse ins Leben gerufen und durchgeführt. Darüber hinaus nimmt er die vom Gemeinderat der Stadt Herrenberg angestoßene Geschäftsprozess-Optimierung als Initialzündung für eine Umstrukturierung des Amtes.

Neuland21-Programmleiterin Diana Krebs unterstützt Verwaltung und Politik in ländlichen Kommunen dabei, neue Wege im Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern zu gehen. Der Bauhof als Herzstück der kommunalen Daseinsvorsorge hat bereits vor ein paar Jahren ihre Neugierde geweckt. Offene Daten und innovative Beteiligungsformate sind weitere kommunale Innovationsthemen, mit denen sie sich auseinandersetzt.

WORKSHOP II

Karin Gottfried & Natascha Gaballo, Heimvorteil HSK

Sprechstunde für RückkehrerInnen und solche, die es werden wollen

Heimvorteil HSK berät seit 2016 Menschen auf Ihrem Weg zurück in die alte Heimat. Aus diesem Grund möchten wir mit euch ins Gespräch kommen und eure Fragen rund um das Thema Rückkehr in den ländlichen Raum erfahren. Wir diskutieren mit euch über Beruf, Wohnort, Lebensentscheidungen, Engagement und noch vieles mehr. Fragt, was ihr schon immer Fragen wolltet. Wir wissen nicht alles, wissen aber dank dem Netzwerk Hüben & Drüben Drüben, wen wir bundesweit fragen können.

Karin Gottfried leitet seit 2018 das Rückkehrer-Projekt “Heimvorteil HSK” der Wirtschaftsförderung des Hochsauerlandkreises und steht als erste Ansprechpartnerin bei individuellen Fragen zu Arbeit, Leben und Wohnen in der Region zur Verfügung. Gemeinsam mit Stephanie Auras-Lehmann von der Rückkehr- und Zuzugsinitiative „Comeback Elbe-Elster“ aus Südbrandenburg hat sie Anfang 2021 ein Bundesnetzwerk für Rückkehr- und Zuzugsakteur:innen gegründet, um Initiativen für Rückkehrer:innen und Zugezogene sichtbarer zu machen und untereinander zu vernetzen.

WORKSHOP III

Sebastian Richter & Amelie Piepenbring, Zukunftszentrum Brandenburg

Future Skills: Kompetenzen für die Zukunft und wie wir sie entwickeln

Das Zukunftszentrum Brandenburg begleitet Unternehmen im ländlichen Raum bei den Herausforderungen, die der digitalen und der demographischen Wandel ihnen stellt. Ein wichtiger Pfeiler unserer Arbeit ist die Kompetenzentwicklung mit Mitarbeitenden und Führungskräften. Das heißt, wir führen Workshops oder auch Workshop-Reihen mit Mitarbeitenden durch – gern zukünftig auch bei euch im Unternehmen.

Nun gibt es so einiges an Forschung zum Thema Kompetenzen der Zukunft, oft vor dem Hintergrund der Frage: Welche Aufgaben bleiben bei fortschreitender Digitalisierung eigentlich noch den Menschen vorbehalten?

In unserem Workshop möchten wir euch unser Framework an Future Skills, wie u.a. Kreativität, kritischem Denken oder digitalen Kompetenzen vorstellen und mit Beispielen unterfüttern. Gemeinsam mit euch wollen wir erarbeiten, was diese Kompetenzen für euren Berufsalltag heute bedeuten und welche Rolle sie in Zukunft spielen könnten. Wir wollen erfahren, wie ihr eure Future Skills einschätzt, welche Skills ihr weiterentwickeln wollt und wie ein Arbeitsumfeld aussehen könnte, in dem diese Kompetenzen gefördert werden.

Amelie Piepenbring und Sebastian Richter sind seit dem Jahr 2021 im Projekt Zukunftszentrum Brandenburg als Berater:innen tätig. In diesem Rahmen unterstützen sie kleine und mittlere Unternehmen im ländlichen Raum bei ihren aktuellen Herausforderungen. Und sie entwickeln Veranstaltung- und Workshop-Formate,  mit dem Ziel, den digitalen Wandel begreifbar und Teilnehmende handlungsfähig zu machen. Zentrale Themen sind u.a. die Einführung digitaler Tools, die moderne Gestaltung der Zusammenarbeit im Team und der Umgang mit dem Fachkräftemangel.

Amelie Piepenbring ist Psychologin mit einem Fokus auf das Feld Mensch-Technik-Interaktion. Sie greift zurück auf Erfahrungen in der Berliner Start-Up-Szene, der Organisationsberatung und der universitären Lehre.

Sebastian Richter ist Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Digitalisierung. Bei einem Social Impact Start-Up sammelte er Erfahrungen als Projektmanager und beschäftigte sich primär mit der Schnittstelle von Bildung und Digitalisierung.

WORKSHOP IV 

Ceylan Rohrbeck, Johannes Comeau Milke & Jannis Deutschmann, Wir bauen Zukunft Nieklitz 

Wir bauen einen Zukunftsort: Regenerativ leben und arbeiten auf dem Land

Auf einem 10 ha großen, ehemaligen botanischen Garten in MV entstehen Coworking Space, Werkstätten, Seminar- und Eventbetrieb und eine Tiny House Forschungssiedlung. Unter dem Projektnamen, Wir bauen Zukunft, versammeln sich eine Genossenschaft, ein Verein und eine Projektgruppe von Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Generationen. Das gemeinsame Ziel ist es, ein wirtschaftlich tragfähiges sowie ökologisch regeneratives Ökosystem für Innovation, Bildung und Unternehmer:innentum auf dem Land zu erschaffen. Über das Gelände hinaus entstehen neue Formen des Zusammenlebens und des kreativen Wirtschaftens in der Region. In den letzten 5 Jahren sind über 20 Personen in die Gegend gezogen und gestalten so gemeinsam neues Leben auf dem Land. 

In diesem Workshop stellen die Mitgründer:innen von Wir bauen Zukunft, Ceylan Rohrbeck, Johannes Comeau Milke und Jannis Deutschmann, das Projekt vor, teilen ihre Erfahrungen und laden zum gemeinsamen Austausch ein. 

Ceylan, Johannes und Jannis sind Mitgründer:innen des Projekts, Wir bauen Zukunft. Alle drei begleiten das Projekt von der Geburt an und sind auch darüber hinaus in der Region aktiv und gut vernetzt.

Derzeit arbeitet Ceylan als Coach und bietet ua. Yoga für Unternehmen an. Darüber hinaus arbeitet sie als Prozessbegleiterin für Veränderungsprozesse und Ritualgestalterin. Ihr eigener Heilort entsteht gerade, in einem kleinen Dorf am Schaalsee, in Mecklenburg Vorpommern. Hier steht individuelle Heilung, mit Hilfe von Pferdegestützter Arbeit, Traumaarbeit und Körperarbeit im Mittelpunkt.

Nach 10 Jahren in Berlin zog Johannes mit seiner Familie raus aufs Land in die Schaalsee Region und ist nun hier zu hause. Zuvor gründete er die international tätige Unternehmensberatung, J2C – Journey 2 Creation, die Menschen und Organisationen durch kreative Methoden und neue Arbeitsansätze unterstützt. Als Teil des Vorstands der Genossenschaft begleitet er die Weiterentwicklung des Projekts und baut strategische Partnerschaften mit spannenden regionalen Akteur:innen auf. 

Seit kurzem wohnt der ehemalige Wahlberliner auf einem Mehrgenerationen Hof ganz in der Nähe seines Herzensprojekts. Durch seine fast 10 jährige Gründungs- und Arbeitserfahrung in gemeinschaftlich geführten Organisationen, sind innovatives und agiles Arbeiten keine Methode mehr, sondern eine Haltung. Die Bereitschaft, nicht nur im Außen nachhaltige Wege zu gehen, sondern auch im Inneren Denkweisen, Überzeugungen und Mustern zu prüfen bereichern seine Arbeit in der Tiefe.

WORKSHOP V

Uleshka Asher, Netzwerk Zukunftsorte 

Zukunftsorte konkret: was es für Erfolg auf dem Land braucht

Wie haben es Orte, wie das Coconat, Uferwerk, Hof Prädikow und Co geschafft, Vision, Gruppe, Nutzung, Finanzen und Rechtsform auf die Reihe zu kriegen – und dabei auch noch im Dorf gut anzukommen? Was waren deren konkrete Herausforderungen und Best-Practices? Was ist alles zu beachten, wenn man einen Ort gründen will, der nachhaltig bleibt? Nach ein paar konkreten Erfahrungsberichten, erproben wir am Beispiel einer Immobilie im Grünen in Angermünde, die tatsächlich momentan zur Konzeptvergabe frei steht, was es für sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten geben könnte – und wie man sein eigenes Projekt angehen kann.

Revitalisierung von Leerstand, Schaffung von Offenen Orten, Urban-ländliche Integration. Das Netzwerk Zukunftsorte verbindet kreative Wohn- und Arbeitsprojekte, die Leerstand im ländlichen Raum umnutzen und reaktivieren. Wir organisieren Wissensaustausch und Unterstützung für die Akteure und vernetzen lokale mit überregionalen Institutionen und Initiativen. Das Netzwerk setzt sich dafür ein, möglichst viel ländlichen Leerstand in ­attraktive Impulsorte zu verwandeln, die wirtschaftliche und soziale Innovationen in ihrem Umfeld anstoßen und den ländlichen Raum zu einem noch lebenswerteren Ort für alle machen.

Nach London, Tokyo und Berlin zieht es Uleshka nur noch nach Brandenburg. Als Kommunikationsexpertin hilft sie mit allem, was es braucht, um ein neues Projekt zu starten. Beim Netzwerk unterstützt sie Menschen mit Orten im Entstehen dabei, voneinander zu lernen – und lernt so für ihren eigenen Ort im Unterspreewald dazu. Ihre Themen sind Diversity, international-lokale Verbundenheit und Kreativität.

Hier gibt’s die Präsentation vom @Netzwerk Zukunftsorte zum Download.

WORKSHOP VI

Kerstin Rudat, Gründungslotsin Deutscher LandFrauenverband e.V.

Gründen auf dem Land
Selbständigkeit & Start-Ups: keine Angst vorm kalten Wasser!

Hast Du eine Idee, kommst aber nicht so recht in die Gänge – die Gedanken kreisen um Angst vor dem Scheitern und fehlender Planungssicherheit? Familie, Finanzen, eigene Bedürfnisse – wie macht man das als Macherin? Oft kann man von außen nur staunen und bewundern, wenn andere Frauen scheinbar alles locker managen. Wie geht man um mit Bedenkenträgern, Rätsel der Bürokratie, Fragen der Finanzierung – und nicht zuletzt: mit sich selbst?

Durchatmen!! Eins nach dem anderen: Als Gründerlotsin der LandFrauen gibt Kerstin Rudat im Kompakt-Workshop Tipps, Unterstützung und Orientierungshilfen zu Zeit- und Familienmanagement, Ideenentwicklung zu Geschäftsmodellen, konkrete Tipps zu Finanzen und Förderungsmöglichkeiten, erste Wege zum Businessplan und Netzwerken und Unterstützung, seinen Weg mit Selbstbewusstsein zu suchen.

Dieser Workshop bietet erste Inspiration und Erfahrungsaustausch für die eigene Zukunftsgestaltung: wie aus einer Idee ein Plan wird und wo man Unterstützung findet, um das eigene Business zu realisieren. Hier bekommt man den Mut zum Durchhalten, Wege zu wichtigen Netzwerken und erste Grundlagen für die Verwirklichung eines Projekts. Denn zur Gründerin wird man nicht geboren – man macht sich dazu!

Kerstin Rudat ist 1968 in Simmern/Hunsrück geboren. Sie studierte Kommunikationswissenschaft in Köln und war beruflich für Marketing- und Medienagenturen unter anderem in New York und Düsseldorf tätig. Sie erhielt diverse internationale Auszeichnungen als Kreativ-Direktorin, Projektmanagerin und Gründerin z.B. als “Kultur- und Kreativpilotin des Bundes“. Sie ist leidenschaftlich aktiv für StartUp-Projekte im ländlichen Raum und seit 2019 ehrenamtlich Gründerlotsin des Deutschen Landfrauen Verbandes e.V..